HOFMEISTER //
VORTEILE DER PRIVATERZIEHUNGEine Tragikomödie von Kai-Ivo Baulitz nach J.M.R. Lenz
Deutsches Nationaltheater Weimar
2014
Regie: Enrico Stolzenburg
Bühne: Katrin Hieronimus
Dramaturgie: Julie Paucker
Kostüme: Carolin Schogs
Klanggestaltung: Kirsten Reese
Video: Bahadir Hamdemir
Fotos: Luca Abbiento








Lenz´ Stück »Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung« ist das scharfsinnigste Stück aller Zeiten zu Erziehungsfragen und die erste Tragikomödie der Literaturgeschichte. Kai-Ivo Baulitz hat sie sich neu vorgenommen, hat sie aktualisiert und adaptiert. Der Rest ist Lenz. Und gar nicht mehr so historisch:
Läuffer hat einen Studienabschluss, aber keinen Job, denn an der öffentlichen Schule herrscht Einstellungsstopp. Unterbezahlt und in den Arsch getreten, bereitet er als Nachhilfelehrer Auguste, die Tochter einer ehrgeizigen Oberschichtsmajorin, auf den beruflichen Wettbewerb vor. Fritz will Karriere machen, studiert, und vernachlässigt darüber die Liebe seines Lebens: Auguste. Läuffer, Angestellter zwar, aber auch Mensch, schwängert das ihm anvertraute Elitekind, haut ab ohne Alimente zu zahlen, findet Unterschlupf bei Wenzeslaus, dem letzten Lehrer aus Leidenschaft, und denkt um. Auguste taucht ab und Fritz gerät mit dem Wolfspelz tragenden Hipster Pätus auf die schiefe Bahn. Doch sie sind jung und nur etwas verzogen – noch ist nicht alles verloren.
Wer das alles nicht versteht, sind die Eltern, die vom Babyschwimmen bis zu den Extrabildungsausgaben wirklich alles richtig gemacht haben.